Kleiner Blick hinter die Kulissen?
„Übersetzungsbüro“, „Dolmetscher“, „Übersetzungsservice“, „Sprachenagentur“
Für Sprachmittler gibt es viele Bezeichnungen.
Google macht keine Unterschiede, der Kunde dürfte schon.
Sein oder ihr Anliegen:
Schnell einen kompetenten Dienstleister finden.
Interessant für Kunden:
Der Beruf des Übersetzers ist in Deutschland nicht geschützt.
Es gibt keine offizielle Gebührenordnung und keine Kammer.
Jeder, der meint, eine Sprache zu beherrschen, darf mit Übersetzungen Geld verdienen. Und das sind sehr viele und sehr eifrige Menschen.
Sie als Kunden finden am Übersetzungsmarkt die folgenden Anbieter:
Frei schaffende Einzelübersetzer.
Sie haben in der Regel eine qualifizierte Ausbildung und Zusatzqualifikation, treten am Markt als Einzelunternehmer:in auf und beschränken sich meist auf ein oder zwei Sprachen und wenige Fachgebiete. Bei Bedarf kooperieren sie mit Kolleg*innen ihres Vertrauens.
Feste Übersetzerteams.
Oft haben sie einen gemeinsamen Internetauftritt und arbeiten räumlich oder remote als festes Team zusammen. Sinnvolle Kombinationen hierbei: Verschiedene Sprachrichtungen (Stichwort: Muttersprachler, „Native“), Sprachen, Fachgebiete oder angrenzende Dienstleistungen, z.B. Grafik, Webdesign oder Programmierung. Sie möchten natürlich auch ungewöhnliche Kundenwünsche erfüllen und holen bei Bedarf weitere Übersetzerkollegen in Form von freier Mitarbeit ins Boot.
Übersetzungsagenturen
Am ehesten bekannt sind die „klassischen“ großen, überregionalen Übersetzungsbüros, die bei jeder Google-Suche auf den Logenplätzen glänzen.
Nicht unbedingt, weil sie so gut sind. Sondern Wahrnehmung sichern mit sehr teuren Google-Anzeigen, die dann eingeblendet werden, wenn der gemeine Kunde nach „Übersetzungsbüro“ sucht.
Das funktioniert sehr gut, denn wer andere billig für sich arbeiten lässt, darf auch mal mehr in Online-Marketing investieren.
Und der Kunde hat auf den ersten Blick scheinbar nur Vorteile:
- Alle Sprachen.
- Alle Fachgebiete.
- Schnelle Lieferfristen.
- Zeilenpreise „ab 0,50 €“.
Sie schmücken sich gerne mit „hochqualifizierten“, „diplomierten“, „akademischen“ und „ermächtigten“ Übersetzern und Dolmetschern, die sie als freie Subunternehmer engagieren.
Es gibt gute Agenturen, die mit festangestellten und freien Mitarbeitern exzellente Arbeit anbieten.
Allerdings wird die Gratwanderung zwischen Kostendruck, Fachwissen, Flexibilität und den neuesten Tools und Software, die in immer kürzerer Zeit immer größere Umfänge produzieren sollen, tendenziell auf dem Rücken von freien Subunternehmern ausgetragen.
Jenem schlauen Kopf oder Sprachkünstler, den der Endkunde aus verständlichen Gründen in aller Regel niemals zu Gesicht bekommt.
Dessen Qualifikation er selten einsehen kann.
Und die in vielen Fällen doch zu wünschen übrig lässt, weil bei Angeboten „ab 0,05 Cent pro Wort“ auch der eine oder andere begabte Student, Sprachenliebhaber oder kulturbegeisterte Rentner zum Einsatz kommt.
Mit diesem Wissen trifft jeder Kunde bewusst seine Entscheidungen.
Kompetente Dienstleister finden?